Heißewecken

Heißewecken – traditionelles Wintergebäck aus Schleswig-Holstein

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Brrr – ist das kalt. Selbst im relativ geschützten Wald bläst mir der eisige Wind um die Nase, die als einzige unter meiner dicken Vermummung hervorlugt. Thetis mit ihrem langen, wuscheligen Fell fühlt sich bei diesen Temperaturen sichtlich wohl. Aber heute habe ich unseren Spaziergang abgekürzt und freue mich auf eine große Mug Tee und selbstgebackene Heißewecken, wenn ich wieder zu Hause bin.

Kennt ihr Heißewecken? In Bremen nennt man sie auch Hedwigs, eine Kurzform von Hedewäggen – und auch Heetwegge und Heißwecke habe ich schon gehört. Hier im Norden ist es ein Gebäck mit Tradition, das schon im 18. Jahrhundert zur Fastenzeit gebacken wurde.

Heißewecken.
Heißewecken – DAS nordische Wintergebäck

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Solange ich zurückdenken kann, wurden bei uns zu Hause im Winter Heißewecken zum Kaffee oder Tee gereicht. Entweder kauften wir sie bei einem alteingesessenen Bäcker in meinem Heimatdorf, der die Wecken nach einem überlieferten Rezept herstellte, oder sie wurden von meiner Mutter selbst gebacken. Ihre Rezeptur stammte von einer einheimischen Bäuerin.

Am liebsten waren mir die frischen, von meiner Mutter gebackenen Heißewecken. Sie waren im Gegensatz zu den dunkelbraunen Wecken vom Bäcker – goldgelb – locker – mmmmh – einfach lecker 🙂 Soll ich Euch das Rezept verraten?

Mach ich gern!

Eure

Heißewecken.
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Heißewecken – traditionelles Wintergebäck aus Schleswig-Holstein und dem Norden

Gericht Gebäck, Kleingebäck, Kuchen
Küche Deutschland, Nord-Deutschland, Schleswig-Holstein
Keyword backen, baking, baking soda, German tradtional rolls, Hedewegge, Hedwig, Hefegebäck, Hefeteig, Heißewecke, Kaisernatron, Kleingebäck, Kuchen, yeast
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Ruhezeit 40 Minuten
Gesamtzeit 30 Minuten
Portionen 12 Heißewecken
Autor Birgit D

Zutaten

  • 400 g Weizenmehl Type 405
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Zucker
  • 100 ml warme Milch
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Kardamom,
  • 1 Würfel frische Hefe 42g
  • 125 g Butter
  • 1 gehäufter EL Zucker
  • 5 Eigelb
  • 1 Bio-Zitrone Abrieb
  • 125 ml süße Sahne
  • 200 g Mandeln gestiftelt
  • 200 g Korinthen
  • 100 g Zitronat
  • Backtrennpapier

Anleitungen

  • Das Mehl mit den Gewürzen vermischen.

  • Die Hefe in eine Tasse bröckeln, mit der Milch und einer Prise Zucker verrühren und zur Seite stellen.
  • Die Eier trennen.(Das Eiweiß abdecken, kühl stellen und später für andere Gerichte verwenden.)
  • Die Zitronenschale abreiben.
  • Zitronat in einem Multimixer fein hacken. (Dieser Arbeitsschritt muss nicht sein – ich mache ihn nur, weil ich das Zitronat nur so im Kuchen akzeptieren kann.)
  • Butter mit den Eigelben und dem Zucker schaumig rühren. Dann den Zitronenabrieb und die Sahne zufügen. Sobald die Zutaten vermischt sind, diese zusammen mit dem Hefeansatz zum Mehl geben, unterheben und per Hand oder Maschine kneten, bis der Teig Blasen wirft.
  • Dann ungefähr 20 Minuten abgedeckt warm stellen (nicht über 30 °C) und gehen lassen.
  • Danach Mandeln, Korinthen und Zitronat unterheben, erneut kräftig durchkneten und noch einmal ca. 15 Minuten gehen lassen.
  • Den Backofen auf 180°C Umluft oder 200°C O.-/U.-hitze vorheizen.
  • Das Backtrennpapier auf ein Backblech legen und mit Hilfe eines Eßlöffels, handtellergroße Teighäufchen auf das Blech geben und flach drücken. (Im überlieferten Rezept werden die Wecken nun mit Eigelb bestrichen. Das spar ich mir. – 5 Eigelb sind genug und meine Wecken sind auch ohne – bildschön . . .
  • Im Backofen ca. 15 Minuten goldbraun backen, herausnehmen, nur kurz etwas abkühlen lassen und warm servieren.

Notizen

Tipp: Back gleich eine größere Anzahl; denn luftdicht verpackt, sind die Wecken einige Tage haltbar. Einfach kurz in den Backofen und sie sind wieder wie frisch gebacken.
Wer mag und kein*e Kalorienzähler*in ist bestreicht die warmen Wecken mit Butter und Honig oder Konfitüre
Heißewecken
Heißewecken

Hier bei uns im Norden trinkt man zu den Heißewecken gerne Tee – manchmal auch mit einem Schuss Hochprozentigem – ischa kalt.

Lot di dat smecken!

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Heißewecke zum Tee

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Kommentare

10 Antworten zu „Heißewecken – traditionelles Wintergebäck aus Schleswig-Holstein“

  1. Bin auf der Suche nach einem Heiße Wecken Rezept auf Deine Seite gestoßen. Bei uns werden sie traditionell in warmer Milch gegessen.
    Schöne Fotos machst Du!
    Liebe Grüße
    Gitta

    1. Avatar von Birgit D
      Birgit D

      In warmer Milch und dann zerbröckelt, ähnlich wie Zwieback in einer Buttermilch-Kaltschale? Und dann als Dessert oder Hauptspeise? In welcher Region gibt es denn diese Tradition? Bin gespannt auf Deine Antwort und freue mich, dass Dir meine Fotos gefallen.
      Liebe Grüße Birgit

  2. Hallo Birgit, so, Rezept getestet und für gut befunden! Allerdings ohne Korinthen, auf Wunsch eines einzelnen jungen Herrn! Wir essen das gerne als Mittagessen, die Variante mit der heißen Milch ist wohl nicht sehr verbreitet, auch hier nicht(Lübeck). Wir legen eine Wecke in einen Suppenteller, “ bohren“ ein Loch in die Mitte, ordentlich Zimt&Zucker rein und dann wird mit heißer Milch aufgegossen. Habe ich schon als kleines Kind sehr gemocht und heute mögen es meine Jungs auch.
    Vielen Dank für das Rezept!
    Liebe Grüße Gitta

    1. Avatar von Birgit D
      Birgit D

      Oh, schon ausprobiert – wie toll! Und es freut mich, dass die Wecken Euch geschmeckt haben. Von der Art und Weise, wie Du die Heißewecke servierst, habe ich noch nie gehört. Deshalb vielen Dank, dass Du darüber berichtest. Lass es Dir gut gehen und vielleicht – bis bald Birgit

  3. Avatar von Ainara Sol
    Ainara Sol

    Endlich ein Rezept gefunden, wunderbar, vielen Dank. – An welchem Schritt Deiner Beschreibung fügst Du den gehäuften Esslöffel Zucker hinzu? – Ein fröhliches Ahoi aus Kiel

    1. Ahoi und Moin,
      es ist schön, dass ich Dir mit meinem Heißewecken-Rezept eine Freude bereiten konnte.
      Merkwürdig – über den fehlenden Zucker in den Zubereitungsschritten ist noch niemand gestolpert. Doch nun habe ich das Rezept ergänzt. Unter Punkt 6. findest Du nun: Butter mit den Eigelben und dem Zucker schaumig rühren. ?
      Ich wünsche Dir viel Spaß beim Backen und vor allem guten Appetit. Schreib doch mal über das Ergebnis. Sollte ein schönes Bild dabei sein, wird es mit Deiner Genehmigung hier veröffentlicht.
      Liebe Grüße in unsere Landeshauptstadt und eine sonnige Woche wünscht Dir
      Birgit

  4. Avatar von W. Stockbrügger,ehemals Kiel
    W. Stockbrügger,ehemals Kiel

    Heißewecken mit heißer Milch übergießen und dann essen kenne ich von meiner Mutter, die in Mecklenburg aufgewachsen ist, aber auch Hamburg isst man die Heißewecken gern so.

    1. Andere Regionen – andere Essgewohnheiten bzw Rezepte ♥ Vielen Dank, dass Du Dein Wissen über die Heißewecken mit uns teilst! Super, wenn man etwas Neues dazu lernen kann ♥
      Liebe Grüße

  5. Avatar von Dörte
    Dörte

    Hallo Birgit, dein Rezept möchte ich gerne ausprobieren. Gelingt es auch, wenn ich den Hefeteig über Nacht gehen lasse?
    Mit Butterkuchen und Brötchen mache ich es inzwischen immer so und RS gefällt mir sehr gut.
    Liebe Grüße
    Dörte

    1. Hallo Dörte,
      Du kannst den Teig auf jeden Fall auch mit der Übernachtgare herstellen. Beachte aber, dass Du dann die Hefemenge reduzieren musst. Ich würde maximal 10 g Hefe (Reife bei Raumtemperatur) verwenden.
      Ich werde mein Rezept demnächst auch einmal mit der Übernachtgare ausprobieren. Danke, dass Du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
      Dir wünsche ich viel Spaß beim Backen und – ich freue mich immer über ein Feedback ♥ Liebe Grüße

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