Tschachochbili, Huhn georgisch – aus Babuschkas Rezeptbüchlein

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Moin und hallo Ihr Lieben,

kennt ihr das Gefühl, wenn man vor dem leeren Papier oder in diesem Fall, dem leeren Kochtopf sitzt und einfach keine Idee hat, was man kochen soll? Mir ging es heute Mittag so, als ich vor hatte, Hähnchenbrust und Paprikaschoten zu verarbeiten. Doch irgendwie schien keine der üblichen Ideen passend oder kreativ genug zu sein. In solchen Momenten greife ich gerne auf die Rezepte meiner ukrainischen Babuschka zurück und wurde auch diesmal fündig: TSCHACHOCHBILI – ein traditioneller georgischer Geflügel-Eintopf. Das Rezept stammt vermutlich von Babuschkas Freundin Asja, die in Tbilissi geboren wurde und später mit ihrem Ehemann in der Ukraine lebte. Sie hat mit meiner Babuschka gerne Rezepte ausgetauscht und so konnte ich heute ein Stück georgische Küche auf unsere Teller zaubern.

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Satzabeli und Chmeli Suneli

Zu vielen authentisch zubereiteten  georgischen Speisen gehört Satzabeli. Das ist eine in Georgien sehr beliebte Gewürzsauce. Die genauen Zutaten und die Zubereitung können je nach Region und persönlichen Geschmack variieren, aber im Allgemeinen enthält Satzabeli u.a. Folgendes: Tomatenmark, Knoblauch, Koriander, Walnüsse, Chili, Cumin, Salz und Pfeffer. Es ist eine ganz besondere Sauce, die Gerichten nicht nur eine wundervolle Würze gibt, sondern auch Schärfe und Süße verleiht. Traditionell wird Satzabeli als Beilage oder zum Würzen von Fleischgerichten, wie z.B. gegrilltem Fleisch, Kebabs, Hühnchen oder Fisch verwendet. Aber auch als Dip für Brot oder Fingerfood ist sie beliebt.

Chatschapuri - georgisches Käsefladenbrot
Chatschapuri, georgisches Käsefladenbrot – Brote aus aller Welt

Neben der Würzsauce Satzabeli darf in einer georgischen Küche auch Chmeli Suneli auf keinen Fall fehlen Es ist ein Allround-Gewürz, das in vielen georgischen Gerichten verwendet wird. Es besteht u.a. aus Bockshornkleesamen, Lorbeerblättern, Chili,  Petersilie, Majoran, Estragon, Koriandersaat, Dill, schwarzem Pfeffer und Salz.

Leider findet man Satzabeli und Chmeli Suneli nicht in allen Geschäften. Früher habe ich sie mir von meinen Besuchen in der Ukraine mitgebracht. – Ich wünsche mir, dass mir das sehr bald wieder möglich sein wird! – Doch bis dahin schau ich mich hier in russischen Lebensmittelgeschäften um. Manchmal werde ich dort fündig, wenn nicht, dann verwende ich nach Geschmack, Gewürze, die in der Würzmischung Chmeli Suneli enthalten sind.

Als Alternative für Satzabeli nehme ich gern Hot (& Sweet) Chili Sauce. Doch Ihr müsst Euch nicht stoisch an meine Rezeptvorgaben halten. Probiert andere Kräuter und Gewürze aus und – Ihr genießt Tschachochbili immer wieder neu!

Ich freue mich, wenn Ihr mir berichtet, welche Gewürze und Kräuter Ihr ausprobiert habt.

Seid kreativ und gebt dem Tschachochbili einen ganz besonderen Geschmack!

Alles Liebe!

Eure

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Tschachochbili, Huhn georgisch

TSCHACHOCHBILI ist ein Eintopf-Gericht, das keine Beilage benötigt – außer vielleicht ein Stück Brot, um die köstliche Sauce aufzutunken. Allerdings kann man es auch mit Reis, Kartoffelpüree oder Quinoa servieren, um das Gericht noch nahrhafter zu machen.
Gericht Abendessen, Eintopf, Für Gäste, Mittagessen, Schmorgericht
Küche Georgien
Keyword Chili, Chmeli Suneli, Cilantro, Dosen-Tomaten, Eintopf, Eintopfgericht, Frühlingszwiebeln, Geflügel, Georgian stew, Georgien, Knoblauch, Koriander, Kräuter, Tomaten, Tschachochbili, Zwiebeln
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 40 Minuten
Portionen 4 Portionen
Autor birgitd.com

Zutaten

  • 1 Hähnchen klein (800g) in etwa 8 Stücke zerteilt, alternativ Drumsticks, Schenkel oder Brustfilets möglichst mit Haut, portioniert
  • 400 g Zwiebeln
  • 400 g Paprika rot
  • 50 g Butter alternativ Sonnenblumenöl
  • 2-3 EL Sonnenblumenöl
  • 800 g Tomaten frisch oder aus der Dose
  • 1 Chilischote rot,
  • 2 Lorbeerblätter
  • Satzabeli optional oder Chilisauce, Hot & Sweet zum Abschmecken.

Für die Gewürzpaste

  • 4 Zehen Knoblauch oder mehr, nach Geschmack
  • 1 EL Koriander gemahlen
  • 1 TL Pfeffer schwarz, frisch gemahlen
  • Salz nach Geschmack
  • ½ Bund Frühlingszwiebeln
  • 1 Bund Koriander frisch, alternativ können einzeln oder auch als Mix Thymian, glatte Petersilie, Estragon und Basilikum verwendet werden.
  • 1 EL Chmeli Suneli (хмели сунели), Gewürzmischung, optional
  • 1 Chilischote rot, optional

Anleitungen

  • Die Zwiebeln schälen und in feine geviertelte Ringe schneiden.
  • Die Paprikaschoten (eventuell schälen) , Kerne und Häute aus dem Inneren entfernen und in feine, etwa 4cm lange Streifen schneiden.
  • Die Chilischote in feine Ringe schneiden (wer nicht so scharf essen mag, entfernt vorher die Kerne oder lässt die Chilischote ganz weg -> Kinder!)
  • Dosen-Tomaten klein würfeln oder schon gehackte Dosen-Tomaten verwenden.
    Im Sommer auf jeden Fall frische Tomaten verwenden!!! Diese enthäuten. Dazu die kreuzweise eingeritzten Tomaten in einen Topf mit kochendem Wasser legen, nach einer Minute wieder herausnehmen und unter kaltem Wasser abschrecken. Die Haut lässt sich dann ganz einfach abziehen. (Meine Babuschka hat außerdem immer die Kerne aus dem Inneren der Tomaten entfernt).
  • Hähnchenteile oder falls in Verwendung, das ganze Hähnchen abspülen, mit Küchenpapier trocken tupfen und in etwa 8 gleich große Stücke teilen..
  • Einen Schmortopf erhitzen und die Geflügelteile ohne Fettzugabe, abgedeckt 5 Minuten bei mittlerer Hitze darin schmoren lassen.,
  • Dann den ausgetretenen Fleischsaft abgießen, den Topf wieder auf den Herd stellen, 2-3 EL Sonnenblumenöl über dem Fleisch verteilen und weitere 10 Minuten ohne Deckel schmoren lassen. Dabei das Fleisch ab und zu wenden, damit es von allen Seiten braun wird.
  • Daneben In einer Pfanne die Butter erhitzen, die Zwiebeln zufügen und diese unter Rühren dünsten bis sie glasig sind..
  • Dann die Paprikastreifen zu den Zwiebeln geben und umrühren. Einige Minuten dünsten lassen.

Würzpaste

  • In der Zwischenzeit in einem Mörser (oder Mixer) geputzte und grob zerteilte Knoblauchzehen, die abgeschnittenen Stiele des frischen Korianders (alternativ von der glatten Petersilie), Chmeli Suneli (optional), Korianderpulver, eine in Ringe geschnittene rote Chili und 1 EL Salz zu einer groben Paste verarbeiten.
  • Sobald die Paprikastreifen weich geworden sind, die Gemüsemischung auf die Geflügelteile geben, 1 TL Salz, ½ TL frisch gemahlenen Pfeffer und die Lorbeerblätter zufügen und umrühren.
  • Danach die Tomaten und die Würzpaste hinzugeben, gut vermengen und etwa 15-20 Minuten bei geringer Hitze schmoren lassen bis das Fleisch gar ist.
  • Die frischen Kräuter hacken und die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.
  • Den Topf vom Herd nehmen.
  • Die Korianderblätter bzw. die verwendeten frischen Kräuter hacken und über das fertige Gericht streuen, oberflächig einrühren, 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen und – servieren.
  • Traditionell reicht man zu diesem Gericht Brot, aber auch Reis, Kartoffeln oder Quinoa passen sehr gut dazu!
    Guten Appetit!

Bist Du an weiteren Suppen & Eintöpfen  interessiert? Dann schau Dich doch auch mal  *hier* um.

Tschachochbili, Huhn georgisch
Tschachochbili, Huhn georgisch

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Kommentare

4 Antworten zu „Tschachochbili, Huhn georgisch – aus Babuschkas Rezeptbüchlein“

  1. Hallo Birgit,
    ich habe von einem Freund (Deutscher) 2 angeblich georgische Gewürzmischungen aus Russland erhalten. Eine rötliche „A….“ und eine gelbe (Farbe wie Currymischung). Beide schmecken, sind kaum scharf und mein Freund ist enttäuscht weil sie nicht so schmecken, wie er das aus Georgien kennt. Ist „Chmeli Suneli“ scharf, gibts scharfe Gewürzmischungen in der georgischen Küche, oder waren untypische Mischungen die er eigentlich suchte? Ich finde das Rezept auf jeden Fall sehr interessant und werde wohl eher die gelbe Mischung dafür verwenden. VG Claudia

    1. Hallo Claudia,
      es gibt sicher sehr viele georgische Gewürzmischungen und wahrscheinlich sind auch bei gleichem Namen die Zusammensetzungen oft unterschiedlich. Je nach Region und Hersteller der Mischungen werden diese immer variieren… Leider war ich selbst noch nicht in Georgien, aber allein die Gewürzstände der Georgier auf den Bauernmärkten in Charkow haben mich wegen der riesigen Auswahl an Gewürzen immer wieder sehr, sehr beeindruckt. Ich kenne natürlich nicht alle Gewürzmischungen, aber die, die ich kenne oder die mir in den Sinn kommen, sind: Chmeli Suneli, deren Zusammensetzung ich in diesem Beitrag schon beschrieben habe (wohl eine der bekanntesten georgischen Gewürzmischungen). Dann das Svanetische Salz: Es besteht aus grobem Meersalz sowie Dillsamen, Koriander, Petersilie, Majoran und Minze. Dann gibt es noch Adschika (Аджика, rot, trocken) auch als Würzpaste erhältlich: Sie wird aus einer Mischung von Chili, Knoblauch, Koriandersamen, Walnüssen und Kräutern hergestellt und Berbere: Sie besteht aus einer Kombination von Gewürzen wie Kreuzkümmel, Koriander, Paprika, Ingwer, Zimt und Nelken. – Die Gewürzmischungen geben eine Aromen- und Gewürzvielfalt, aber die Schärfe musst Du z.B. durch Chili, frisch oder getrocknet selbst bestimmen. Chmeli Suneli hat oft eine gelbliche Farbe durch den enthaltenen imeretischen Safran, ist aber nicht sehr scharf… Gib einfach mal probeweise etwas von einer Deiner Würzmischungen zur Speise und entscheide dann, ob diese noch mehr davon vertragen kann oder, ob sie den Geschmack nicht positiv verändert. – Ich hoffe, das hilft Dir weiter!
      Liebe Grüße

  2. Avatar von Tamara
    Tamara

    Hallo, möchte dieses spannende Rezept nachkochen. Wo kommen denn bitte die Frühlingszwiebeln hinein?
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Tamara

    1. Hallo Tamara,
      schau mal im Rezept unter dem Punkt „Gewürzpaste“ nach, denn dort werden die Frühlingszwiebeln verwendet.Viel Spaß bei der Zubereitung und – guten Appetit! Liebe Grüße

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